Das ARCHIV ANONYMER ZEICHNUNGEN wird diesen Dezember für 10 Tage in den Uferhallen, Berlin-Wedding zu sehen sein. Die Ausstellung ist Anlass für einen BENEFIZVERKAUF: alle Einnahmen aus den Verkäufen werden komplett im blütenweiss-Fond gesammelt und zur Finanzierung der nächsten Ausschreibung sowie Ausstellung der Anonymen Zeichner im Juni 2011 benutzt.
Es werden 800 ausgesuchte internationale Zeichnungen gezeigt, deren Urheber anonym bleiben. Alle ausgestellten Zeichnungen können zu einem symbolischen Einheitspreis von 150 Euro während der Ausstellung erworben werden. Die Arbeiten werden dem Käufer direkt vor Ort ausgehändigt, der Name und der Herkunftsort des Künstlers werden im Gegenzug an der entstehenden Leerstelle an der Wandangebracht. Der festgesetzte Einheitspreis versteht sich nicht als realer Marktpreis sondern fungiert eher als Platzhalter für jede erdenkliche Verkaufssumme.
Da die Arbeiten sowohl von etablierten Künstlern als auch von Laien stammen, wird vom Betrachter verlangt, die Grenze zwischen Kunst und Nichtkunst selbst zu ziehen. Gängige, kunstmarkttypische Mechanismen wie zum Beispiel die Wichtigkeit des Künstleregos, Preisbildung, sowie vorgefertigte, einem bestimmten Kunstkontext zugeordnete Qualitätsurteile sollen im Rahmen der Aktion auf experimentelle Art und Weise auf den Kopf gestellt werden: Die Künstler lassen sich darauf ein, ihre Person zugunsten des eigentlichen Produktes, ihrer künstlerischen Arbeit, in den Hintergrund zu stellen.
Das ARCHIV ANONYMER ZEICHNUNGEN ist aus den vergangenen Ausstellungen der Anonymen Zeichner hervor gegangen: Jeder Ausstellung ging ein offener Aufruf zur Teilnahme im Internet voraus. Es gab darin keine inhaltlichen Vorgaben - Alter, Biographie und Herkunft des Urhebers spielten bei der Auswahl für die Ausstellungen ebenfalls keine Rolle. Einzig das Format war immer vorgegeben:
Im ARCHIV ANONYMER ZEICHNUNGEN befinden sich ungefähr 1200 Arbeiten, die alle schon einmal auf einer der regulären Ausstellungen zu sehen waren. Bis heute fanden über zehn Ausstellungen in Berlin und im Ausland statt. Die Arbeiten im Archiv sind zum größten Teil Schenkungen der Künstler, die damit das Projekt unterstützen.
ANOMYME ZEICHNER wurde im Rahmen des Kunstprojektes blütenweiss von der Berliner Künstlerin Anke Becker im Jahr 2006 ins Leben gerufen. Seit dem ersten Aufruf zur Teilnahme im Jahr 2006 haben sich ca. 5000 Künstler aus nahezu allen Teilen der Welt an dem Projekt beteiligt.